Ich habe ein Konzept zur Sitzschulung entwickelt, welches individuell auf Reiter:in und Pferd eingeht. Durch meine Ausbildung und mein Physiotherapiestudium habe ich das nötige Fachwissen, um die Statik des Reiters/der Reiterin und des Pferdes zu beurteilen und gegebenenfalls Abweichungen dieser, wie z.B. Beckenschiefstände, Beinlängendifferenzen oder Skoliosen, zu erkennen.  Zudem kann ich beurteilen, ob eine Muskelgruppe eher verspannt und kraftlos ist oder stark ausgeprägt und gut angesteuert werden kann.

Auf Grundlage der körperlichen Befunde entscheide ich mich dann für individuelle Übungen und Behandlungen auf physiotherapeutischer Grundlage.

Während einer Sitzschulung schaue ich mir den Reiter/die Reiterin sowohl auf dem Pferd, als auch am Boden an. Hier sind oft Unterschiede zu erkennen, aber auch ähnliche Bewegungsmuster, die sich im Stand schon zeigen und auf dem Pferd sogar verstärken. Die meisten körperlichen Probleme, wirken sich beim Reiten leider negativ auf die Hilfengebung aus.

Der physiologische Sitz bildet die Grundlage für harmonisches Reiten!

Wenn ein Reiter/eine Reiterin einen leichten Beckenhochstand auf einer Seite hat, wird er/sie beim Reiten auch immer mit der tieferen Seite dichter am Pferd sitzen und so auf dieser Seite eine stärkere Belastung ausüben. Meist sucht man sich dann ganz unbewusst Kompensationsmuster, um dieses auszugleichen und es kommt beispielsweise zum sogenannten Einknicken in der Hüfte, bzw. Taille.

Für das Pferd wird durch solche Ausweichbewegungen, die Hilfengebung immer undeutlicher und somit die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter:in immer weniger harmonisch.

Symmetrie mindert immer den Verschleiß der Gelenke von Pferd und Reiter:in!

Bei den Pferden ist unser oberstes Ziel die Geraderichtung und sie möglichst gesunderhaltend zu gymnastizieren, damit die Belastung auf den Gelenken, Bändern und Sehnen möglichst gering ist. Wir wollen das schwächere Hinterbein aktivieren und die Last von der Schulter, auf die es gerne fällt, nehmen. Aber wie ist es mit uns? Wie sollen wir das erreichen wenn wir selbst nicht “geradegerichtet” sind und auf Grund unserer Statik ein Bein mehr belasten, als das Andere? Sowie auf Grund unserer Händigkeit, koordinativ auf einer Seite fitter sind, als auf der Anderen? Oder Beschwerden haben und auf Grund von Schmerzen, gewisse Schonhaltungen entwickelt haben? Hier versuche ich mit meinem Konzept anzusetzen und habe viele Übungen auf dem Pferd und am Boden entwickelt, die genau hier ansetzen.

Als Humanphysiotherapeutin und Pferdeosteopathin, versuche ich immer Reiter:in und Pferd als Einheit zu sehen, welche sich möglichst ökonomisch und harmonisch zusammen bewegen wollen.

Da man nur auf einem losgelassenen Pferd auch losgelöst sitzen kann, ist es so wichtig bei Beiden anzusetzen und nicht Ewigkeiten in der Reitstunde an den immer wiederkehrenden Problemen herum zu korrigieren, ohne die eigentliche Ursache zu beheben. Dieses muss man am Boden angehen und vorher wissen, wo die eigenen Defizite liegen. Nur dann kann man ein angelerntes Bewegungsmuster oder eine anatomische Schiefstellung verändern. Man kann immer an der eigenen Symmetrie, über Wahrnehmung und Balance arbeiten. Man kann immer aus schwachen Muskeln, Stärkere machen. Man kann immer verspannte Muskeln und Faszien wieder zur Entspannung bringen und anstelle dieser, lieber die kleinen, stabilisierenden Muskeln ansteuern lernen!